WiYou.de Special – Karriereheimat Rhön-Rennsteig 2021

Klar, dass du natürlich pünktlich, also fünf bis zehn Minuten vor (!) dem Termin, erscheinst. Du solltest dir je nach Länge des Weges einen Zeit puffer einbauen, falls du den Bus verpasst oder nicht gleich die richtige Adresse findest. Läuft alles glatt und du bist überpünktlich – dann dreh ruhig nochmal eine Runde um den Block – das ist besser für die Nerven, als eine halbe Stunde vor der Tür zu sitzen. Ach nee, ein Test? Jetzt hier vor allen anderen? Auch darauf kannst du zumindest teilweise vorbereitet sein. Es schadet nicht, sich mit der Branche und branchenrelevanten Themen auseinanderzusetzen. Wer in der Wirtschaft durchstarten will, sollte zu­ mindest den Finanzminister namentlich und bildlich kennen. Lies oder überflieg wenigstens die Tageszeitungen der letzten Zeit, hör in den Nach­ richten mal genauer hin und mach vielleicht ein, zwei Tests im Internet zum Thema Allgemeinbildung, um deine Schwachstellen zu erkennen und vielleicht noch auszumerzen. Es gibt keinen Test? Auch gut, dann kannst du mit deinem Wissen im Gespräch punkten und kannst mehr als unwissend nicken, wenn vom „neuesten Erfolg“ oder dem „großen Drama“ gesprochen wird. Nimm dir nicht jeden Ratschlag an. Immer öfter liest man heute, es wäre psychologisch von Vorteil, seinen Gesprächspartner zu spiegeln. Das bedeutet, man soll seinen Gegenüber nachahmen, auch ein Bein überschlagen, sich auch nach vorn beugen, auch einen Schluck zu trinken, immer dann, wenn der andere es tut. Das soll unbewusst Sympathie auf der Gegenseite erzeugen, kann aber auch ganz schön in die Hose gehen, unbeholfen und albern aussehen oder auch als plumpes Nachäffen wirken, was wiederum das kom­ plette Gegenteil bewirkt. Spiegeln ist eher was für Profis, nicht für junge Menschen, die zum ersten Mal überhaupt ein Bewerbungsgespräch führen. (mü) Wo bin ich hier eigentlich? Das weißt du natürlich sehr genau, denn du hast dir im Vor­ feld die Zeit genommen, um dich ausführlich über das Unter­ nehmen zu informieren. Zu welcher Branche gehört es? Was wird produziert, angeboten? Seit wann gibt es das Unternehmen? Wer ist der Geschäftsführer? Wo sind andere Standorte? Gab es in letzter Zeit etwas Besonderes, ein Jubiläum, eine Auszeichnung oder Ähnliches? Recherchiere auf der Homepage, frag die Suchmaschinen im Internet und falls du Verwandte, Freunde oder Bekannte hast, die schon dort arbeiten, rede mit ihnen. Nein, dabei geht’s nicht um Klatsch und Tratsch, sondern um sachliche Informationen. Frage-Antwort-Spiel Dir werden im Gespräch natürlich Fragen gestellt. Auf die Standardfragen „Warum haben Sie sich bei uns beworben?“, „Was sind Ihre Stärken?“ und so weiter kannst und solltest du dich vorbereiten, ohne jedoch Standard­ antworten auswendig zu lernen. Also denk in Ruhe darüber nach und formuliere Antworten, die sich auf dich beziehen. Andere Fragen werden dich vielleicht überraschen, aber auch da solltest du Ruhe bewahren und erst denken und dann reden. Zudem darfst du nicht nur antworten, sondern auch selbst Fragen stellen. Auch die sollten wohl überlegt sein. Wie wird die Ausbildung ablaufen? Welche Bereiche des Unternehmens wirst du kennenlernen? Was wird von dir während der Ausbildung erwartet? Damit zeigst du nicht nur Interesse, sondern erfährst tatsächlich wichtige Dinge. Schließlich liegt es am Ende nicht nur am Unternehmen, ob ein Vertrag zustande kommt. Auch du entscheidest, ob es passt oder nicht. KARRIEREHEIMAT RHÖN-RENNSTEIG REGION 2021 Illustration: Alexander Limbach stock.adobe.com 17

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